Verstärkt mit den beiden Deutschen Nationalspieler Nick Trinemeier und Fabian Sagstetter gewinnt der TV Vaihingen/Enz die 10. Ausgabe des Internationalen Abendturniers in Wigoltingen. Nach einem schlechten Start im Halbfinal konnten sie sich zunehmend steigern und im Final das heimische Team aus Wigoltingen mit 3:1 bezwingen.

Faustball auf sehr hohem Niveau

Bereits im ersten Halbfinal wurde den rund 500 angereisten Zuschauern hochstehenden Faustballsport geboten. Der brasilianische Vertreter Duque de Caxias hatte noch am Wochenende zuvor eines der grössten Faustballturniere der Welt (Obersee Masters in Jona) gewinnen können. Somit starteten sie als leichter Favorit in diese Partie. Doch dank der Verstärkung durch Nick Trinemeier und Fabian Sagstetter durfte man auch den TV Vaihingen/Enz als sehr stark einstufen. Schnell lag der Favorit aus Brasilien im ersten Spiel des Abends mit 8:4 in Front. Alles schien im ersten Durchgang gelaufen, ehe die Deutschen aufdrehen konnten. Sie schafften den zwischenzeitlichen Anschluss zum 7:8. Doch beim Stand von 10:8 hatten die Brasilianer die ersten Satzbälle. Vaihingen konnte zum 10:10 ausgleichen. Das Spiel wog nun hin und her und war bereits in Satznummer 1 an Spannung kaum zu überbieten. Schlussendlich behielten die Deutschen das bessere Ende für sich und gewannen den 1. Spielabschnitt mit 15:13. Auch im zweiten Satz gelang Duque der bessere Start. Dank einer 3-Punkteserie konnte Vaihingen aber kontern und erstmals mit 7:5 in Führung gehen. Doch Duque liess nicht locker und wollte unbedingt den Satzausgleich bewerkstelligen. Sie glichen nochmals zum 7:7 aus, ehe die Deutschen aber dank einer 4-Punkteserie den Sack endgültig zu machen und sich fürs Finale qualifizieren konnten.

Wigoltingen zieht in den Final ein

Gegner der Thurgauer im zweiten Halbfinal des Abends war der andere deutsche Vertreter vom FBC Offenburg, welche erstmals am Abendturnier in Wigoltingen teilnahmen. Wigoltingen zeigte von Beginn weg sehenswerten Faustball. Zwar lagen sie beim Stand von 2:3 noch zurück, doch dann gelang ihnen eine eindrückliche Serie von 8 Punkten, welche ihnen nach kurzer Zeit die ersten Satzbälle bescherte. Mit einem klaren 11:5 lagen die Schweizer mit 1:0 Sätzen in Führung. Auch im zweiten Durchgang erwischten sie den besseren Start, 3:0 für das Heimteam. Offenburg konnte diesmal allerdings früh reagieren und konterte zum 5:4. Ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten zeichnete sich ab. Beim Stand von 8:8 gelang aber Wigoltingen die entscheidenden zwei Punkte hintereinander. Zwar konnten die Deutschen noch 1 Satzball abwehren, doch verhindern konnten sie den Sieg von Wigoltingen damit nicht. Mit 2:0 gewannen die Thurgauer den zweiten Halbfinal und standen im anschliessenden Finale dem TV Vaihingen/Enz gegenüber.

FBC Offenburg sichert sich Rang 3

Dass die Luft beim brasilianischen Vertreter etwas draussen war, zeichnete sich im Spiel um Rang 3 relativ schnell ab. In der Internationalen Woche mit 5 Turnieren innerhalb von 9 Tagen allerdings verständlich. Der FBC Offenburg entschied den ersten Durchgang mit 11:4 klar für sich. Die Brasilianer rafften sich im zweiten Satz aber nochmals auf und zeigten dass sie zu einer der besten Clubmannschaft der Welt gehören, 11:8 für die Südamerikaner. Der Neuling auf Wigoltinger Rasen, der FBC Offenburg, wollte sich bei seiner erstmaligen Teilnahme aber so teuer wie möglich verkaufen. Sie fanden im dritten Spielabschnitt zu ihrem Spiel zurück und konnten diesen knapp mit 11:9 für sich entscheiden. Duque stand nun mit dem Rücken zur Wand und legte im 4. Satz alles in die Waagschale. Doch die Kräfte schwanden und Offenburg führte den Siegeszug fort. Dank eines klaren 11:5-Erfolgs im 4. Durchgang sicherten sich die Deutschen Rang 3.

Vaihingen zu stark für Wigoltingen

Trainer Raphael Michel testete zu Beginn des Finals die Form der Aufgabenverteilung im Angriff. Eymann übernahm den Service, Rebsamen den Rückschlag. Zwar lag Wigoltingen am Anfang mit 4:1 in Front, doch zu wenig Druck konnten die Thurgauer im Angriff schliesslich entwickeln und kassierten deshalb ein ums andere Mal einen Angriffsball der Deutschen. Mit einer Serie von 6 Punkten überrollte Vaihingen die Thurgauer und zog auf 7:4 davon. Diese Führung gaben sie nicht mehr her und entschieden den ersten Durchgang mit 11:7 für sich. Im gleichen Stil ging es im zweiten Spielabschnitt weiter. Vaihingen hatte das Spiel völlig im Griff und führte schnell mit 5:0. Zwar kam das Heimteam gegen Ende des Satzes nochmals auf 2 Punkte heran, doch zu mehr reichte es nicht. Nun sollte die kämpferische Art der Thurgauer sie zurück ins Spiel begleiten. Im 3. Satz nahm Vaihingen den Schub etwas heraus und so kam auch Wigoltingen zu seinen Chancen. Das Spiel wog hin und her, keiner der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Erst nach der Verlängerung gelang Wigoltingen der «Lucky Punch» zum 13:11-Satzerfolg. Doch reichten ihre Kraftreserven für eine Wende in diesem Spiel? Wer die Deutschen kennt weiss, dass diese nicht so schnell aufgeben. Ganz nach dieser Mentalität verlief der 4. Satz. Immer wieder lag Vaihingen voraus. Wigoltingen probierte zu kontern, doch nie gelang ihnen der Ausgleich in diesem Satz. Die Deutschen zogen schliesslich durch und gewannen gegen ein aufopferungsvolles Heimteam verdient mit 3:1.