Niederlage nach Teilerfolg im Startsatz

Wigoltingen wollte sich im Kampf um die Final4-Plätze unbedingt weitere Punkte erspielen. Erster Gegner der Doppelrunde vom Samstag und Sonntag war das Überraschungsteam aus Neuendorf. Die Solothurner mischen nach der Hälfte der Qualifikation ganz vorne mit und sind heiss auf einen Platz am Final4. Wigoltingen wollte dem Heimteam deshalb ein Bein stellen. Dies gelang den Thurgauern im ersten Durchgang sehr gut. In der Verlängerung konnte der Meister den ersten Satz mit 12:10 gewinnen. Doch Neuendorf konterte erfolgreich und übernahm fortan das Zepter. Mit einem erneut knappen Satzausgang glich das Heimteam zum 1:1 aus. Wigoltingen bekundete mehr und mehr Mühe mit den starken Angriffsbällen des Gegners und konnte seinerseits zu wenig Druck im Angriff aufbauen. Neuendorf liess sich schliesslich nicht zweimal bitten und zog zu einem ungefährdeten 3:1-Sieg durch.

2:0-Satzführung vergeben

Direkt im Anschluss an das Spiel gegen den Gastgeber stand die Partie gegen Mitfavorit Widnau an. Die Rheintaler mussten auf ihren Angreifer Juliano Fontoura verzichten und starteten deshalb mit jungen Nachwuchstalenten. Wigoltingen erwischte deshalb einen viel besseren Start. Widnau unterliefen zu viele Eigenfehler und die Thurgauer wussten dies auszunutzen. Mit 11:8 und 11:9 gingen die ersten beiden Durchgänge an Wigoltingen. Doch Widnau fand in Satznummer 3 zurück ins Spiel. Mit den druckvollen Angriffsbällen hatte der Meister zunehmend Mühe in der Abwehr und im Aufbau. Hinzu kam Pech aufgrund diverser Unebenheiten des Platzes. Wigoltingen raffte sich aber nochmals auf und gestaltete das Spielgeschehen im 4. Satz wieder ausgeglichener. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Doch in der Verlängerung behielt Widnau mit 14:12 das glücklichere Ende für sich und glich zum 2:2 aus. Der fünfte Satz musste also die Entscheidung bringen. Erneut war es eine knappe Angelegenheit. Wigoltingen konnte seine Chancen schliesslich nicht nutzen und Widnau drehte das Spiel zu seinen Gunsten. Mit 14:12 im letzten Durchgang gewann Widnau eine äusserst knappe Partie mit 3:2-Sätzen.

Niederlage in wichtigem Derby

Das Spiel gegen den Kantonsrivalen Rickenbach-Wilen war von äusserster Wichtigkeit im Kampf um die verbleibenden Final4-Plätze. Das Ziel von Trainer Raphael Michel war nach wie vor sich für den Final4 im September zu qualifizieren. Dafür war ein Sieg gegen Rickenbach-Wilen schon fast Pflicht. Doch RiWi startete frech und agierte vor allem in der Defensive sehr kompakt und konzentriert. Das ausgeglichene Spiel strapazierte auch die Nerven der Zuschauer. Eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung (oder eben keine Entscheidung) führte bereits früh zu Emotionen. Das Feuer im Spiel war entfacht. Beide Teams schenkten sich nichts. Rickenbach-Wilen behielt schliesslich die Nerven und brachte den ersten Satz mit 12:10 ins Trockene. Im gleichen Stil ging es weiter: Eine Partie auf Messers Schneide! Diesmal war es der Titelverteidiger welcher reüssieren konnte und zum 1:1 ausglich. Im dritten Spielabschnitt war es aber wieder die Faustballgemeinschaft, welche das Spiel an sich riss. Wigoltingen machte zu wenig Druck im Angriff und RiWi nutzte dies mit einem sauberen Aufbau gekonnt aus. 11:7 für die FG lautete das Verdikt im 3. Satz. Wigoltingen gab aber nicht auf und konterte erneut. Mit einem knappen 11:9 bewerkstelligten sie den erneuten Satzausgleich. Eine spannende und emotionale Partie nahm im fünften und entscheidenden Satz seine Fortsetzung. RiWi konnte zwischenzeitlich sogar auf 9:6 davonziehen. Doch durch unnötige Eigenfehler machten sie sich das Leben selbst schwer. Wigoltingen konnte zwar Matchbälle abwehren doch mit dem Quäntchen mehr Glück und Selbstvertrauen siegte RiWi in einer äusserst packenden Partie mit 3:2.

Luft draussen gegen Leader

Gegen den unangefochtenen Leader Diepoldsau versuchte Wigoltingen nach einer sehr schmerzhaften Niederlage im ersten Spiel des Tages noch das Beste herauszuholen. Doch zu viel reichte es nicht. Die Geschichte gegen den klaren Favoriten aus dem Rheintal war schnell erzählt. Diepoldsau musste zwar nach wie vor auf den verletzten Angreifer Christian Lässer verzichten, doch der im Moment formstarke Bruder Lukas Lässer vermochte sehr viel Druck auf die Defensive von Wigoltingen auszuüben. Die Thurgauer fanden zu keiner Zeit ein Mittel gegen die wuchtigen Angriffsbälle von Lässer. Sang- und Klanglos ging der Titelverteidiger im ersten Durchgang mit 11:3 unter. Auch im 2. Satz änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Diepoldsau machte praktisch keine Fehler und setzte Wigoltingen stark unter Druck. Wigoltingens Angreifer gelang es nicht die eingespielte Defensive der St. Galler in Nöte zu bringen. Das Heimteam deklassierte den amtierenden Schweizermeister dementsprechend mit 11:4 im 2. und 11:5 im 3. Satz und bleibt damit ohne Verlustpunkte an der Tabellenspitze. Währenddessen muss sich Wigoltingen ernsthafte Sorgen machen, denn weil Walzenhausen sich dieses Wochenende gleich 4 Punkte gutschreiben liess, trennen die beiden Teams nur noch 2 Punkte. Wigoltingen liegt nun neu auf dem 7. Rang.

Die Meisterschaft wird am Samstag, 29. Juni 2019 um 16:00 Uhr in Ettenhausen fortgesetzt. Gegner sind die beiden letzten der Tabelle Elgg-Ettenhausen und Walzenhausen. Eine äusserst wichtige Aufgabe für das Team von Trainer Raphael Michel. Alles andere als das Punktemaximum wäre eine herbe Enttäuschung.