Phasenweise tolle Aktionen

Dass die Chance auf einen Exploit und Sieg über Titelverteidiger Pfungstadt sehr gering war, war jedem Spieler und Faustballkenner im Vorhinein klar. Doch Wigoltingen liess sich vor allem zu Beginn der Partie dadurch nicht beirren. Die Schweizer waren von Anfang an bereit und stellten sich der Herausforderung. Sie konnten die scharfen Angriffsbälle von Patrick Thomas sehenswert entschärfen und gingen deshalb schnell mit 3:1 in Führung. Doch das liessen sich die Deutschen nicht bieten und fanden wenig später ebenfalls ins Spiel. Zwar konnte man Thomas immer wieder am Service beschäftigen, doch auch Zweitangreifer und Mittelmann Jonas Schröter punktete immer wieder dank seines geschulten Auges. Die Wigoltinger gerieten dadurch immer mehr unter Druck und mussten einiges riskieren. Schliesslich waren es kleine Ungenauigkeiten, welche den Unterschied ausmachten und den Deutschen den ersten Durchgang brachte. Trotz blockweisen Wechseln durch Trainer Fredy Signer zeigten die jungen Schweizer phasenweise tollen Faustballsport gegen die beste Clubmannschaft der Welt. Das oberste Gebot war nämlich niemals den Kopf in den Sand zu stecken. Obwohl die Südhessen den Thurgauern auch im zweiten Satz keine Chance liessen, wirkten die Schweizer deshalb keineswegs niedergeschlagen. Mit 11:6 zog der Deutsche Meister nun zum 2:0 in Sätzen davon. Die Rollen waren nun klar verteilt. Fredy Signer gewährte allen seinen Spielern Einsatzzeit in einem Spiel in dem sie nichts zu verlieren hatten. Das Spiel der Schweizer veränderte sich dadurch nicht. Das Wichtigste für das stark verjüngte Team war zu kämpfen und niemals aufzugeben. Ihnen gelangen auch im 3. Satz immer wieder sehenswerte Punkte, doch auch dieser ging schliesslich an Pfungstadt. Im 4. Spielabschnitt liessen sich die Deutschen dann die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und zogen zum erwartet klaren 4:0-Sieg durch.

Wigoltingen kann nicht anknüpfen

Es resultierte gegen Pfungstadt eine 0:4-Niederlage, aber den Schwung vom gezeigten Faustballsport wollten die Wigoltinger im kleinen Finale vom Sonntag unbedingt mitnehmen. Der Gegner hiess TV Vaihingen/Enz. Der deutsche Vizemeister verlor seinen Halbfinal gegen Lokalmatador Union Tigers Vöcklabruck ebenfalls in 4 Sätzen. Wer beide Teams spielen gesehen hat, erwartete ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Und dies wiederspiegelte sich sogleich im ersten Durchgang. Zwar erwischte Vaihingen den besseren Start und lag zwischenzeitlich mit 7:3 vorne. Dies zwang Wigoltingen-Coach Signer zu einem ersten Time-Out. Nach dem Wechsel von Rebsamen auf Suter glichen die Thurgauer das Spielgeschehen wenig später beim Stand von 8:8 wieder aus. Es folgte ein munteres hin und her. Beide Mannschaften begegneten sich wie erwartet auf Augenhöhe. Erst in der Verlängerung beim Stand von 14:14 gelang den Deutschen den wohl wichtigsten aller Punkte im Spiel zum ersten Satzgewinn. Etwas geknickt starteten die Schweizer in den 2. Spielabschnitt. Zwar hielten sie bis zur Satzmitte mit, doch dann waren es die Deutschen, welche das Spieldiktat übernahmen und mit 11:5 auch den 2. Satz zu ihren Gunsten entschieden. Mit der 2:0-Führung im Rücken spielte Vaihingen nun gross auf. Wigoltingen hatte dem vor allem im 3. Durchgang nichts entgegenzusetzen. Gleich mit 11:3 gingen die Schweizer unter. Mit dem Rücken zur Wand legten die Thurgauer in Satznummer 4 nochmals alles in die Waagschale. Mit Erfolg! Sie bäumten sich auf und zogen schnell davon. Beim Stand von 9:5 gelang Signer am Service ein wichtiges Ass für die ersten Satzbälle. Dank eines Service-Fehlers auf Seiten der Vaihinger gelang Wigoltingen schliesslich der erste Satzgewinn im Turnier. Doch zu mehr wollte es nicht reichen. Denn im 5. Satz erwischten sie einen schlechten Start und Vaihingen zog zum 6:1 davon, ehe Signer sein Time-Out nahm. Diesmal allerdings ohne den gewünschten Effekt. Die Deutschen verteidigten Ihr Punktepolster und zogen zum verdienten 11:7-Erfolg durch.

Trotz zweier Niederlagen am vergangenen Wochenende war Trainer Fredy Signer sehr zufrieden mit seinen Jungs: «Ich bin stolz auf Euch! Auch wenn es am Ende nicht gereicht hat, haben wir gezeigt, dass Wigoltingen lebt!»

Wigoltingen 1: Luca Flückiger (C), Christof Nater, Janick Suter, Nicolas Hartmann, Res Rebsamen, Lukas Berger, Yannick Signer, Pascal Wyss, Fredy Signer (Coach)