WTF: Wigoltingen ist Vizeweltpokalsieger
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Am vergangenen Wochenende wurden im deutschen Vaihingen an der Enz die erstmaligen World Tour Finals durchgeführt. Mit von der Partie das Team des STV Wigoltingen, welches die Qualifikation zu den ersten WTF souverän gewonnen hatte. Die Voraussetzungen zum Finalturnier der weltbesten Vereinsmannschaften waren allerdings sehr unterschiedlich. Während die südamerikanischen Teams bereits schon länger auf Rasen trainieren und auch Wettkämpfe bestreiten konnten, sahen sich die europäischen Mannschaften etwas im Nachteil, da deren Saison noch nicht einmal begonnen hatte. Nichts desto trotz wollten die Wigoltinger ihr Können beim ersten grossen Saisonhighlight unter Beweis stellen. Die Auslosung ergab, dass man im Viertelfinal auf den Lokalmatador Vaihingen/Enz traf.
Abgeklärte Leistung gegen das Heimteam
Im ersten Spiel der World Tour Finals 2018 trafen die Wigoltinger auf das Heimteam vom TV Vaihingen/Enz. Vom heimstarken Team liessen sich die Thurgauer allerdings nicht beirren und zeigten fortan eine konstante und abgeklärte Leistung. Nach einer 2:0-Satzführung liess diese Konstanz allerdings etwas nach. Vaihingen gelang mit einem 13:11 in der Satzverlängerung der Anschluss in diesem Spiel. Ein offener Schlagabtausch im vierten Durchgang mit dem glücklicheren Ende für die Schweizer liess die Wigoltinger an diesem Wochenende zu ersten Mal jubeln. Mit 3:1 konnten sie sich im Viertelfinal durchsetzen.
Erstes Pflichtspiel gegen ein südamerikanisches Team
Zum ersten Mal überhaupt trat der STV Wigoltingen in einem Pflichtspiel gegen ein südamerikanisches Team an und zwar Condor. Das Team aus Brasilien war allerdings aufgrund von Verletzungen nicht so stark einzuschätzen wie Vaihingen. Dennoch konnte sich Wigoltingen keinen Aussetzer leisten um sich mit einem Sieg direkt für das Halbfinale zu qualifizieren. Entsprechend konzentriert starteten sie in die Partie. Bei hohen Temperaturen knüpften sie an die gute Leistung aus dem ersten Spiel an und gingen schnell in Front. Mit einem 11:7 entschieden die Schweizer Durchgang 1 für sich. Die Thurgauer liessen sich auch in den folgenden beiden Sätzen nicht beirren und siegten schlussendlich souverän mit 3:0 Sätzen. Die erstmalige Teilnahme an einem Halbfinal beim „neuen“ Weltpokal war Tatsache.
Hohe Hürde im Halbfinal gemeistert
Im ersten Halbfinal vom Samstag war der Gegner kein geringerer als der TSV Pfungstadt. Nach der Rückkehr von Patrick Thomas in den Reihen der Deutschen, konnte man meinen es sei auf dem Papier eine klare Sache. Doch ganz fit scheint er nach seiner Genesung noch nicht zu sein. Dies zeigte sich bereits von Beginn weg. Immer wieder schlichen sich ungewohnt viele Eigenfehler auf Seiten der Pfungstädter ein, was Wigoltingen immer besser ins Spiel brachte. Mit einer äusserst soliden Defensive und einem cleverem Angriff agierten die Schweizer wie tags zuvor sehr abgeklärt. Wigoltingen ist vielleicht nicht gerade bekannt für den schönsten Faustball, doch an Effizienz mangelt es dem Team um Trainer Raphael Michel keinesfalls. So überzeugten die Thurgauer auch im Halbfinal der WTF 2018 und qualifizierten sich schliesslich mit einem 3:0 über Favorit Pfungstadt für das Endspiel.
Im anschliessenden zweiten Halbfinal konnte sich das junge Team aus Novo Hamburgo gegen Diepoldsau mit 3:1 durchsetzen. Somit war die Chance auf ein rein schweizerisches Weltpokalduell leider vertan.
Stark aufspielende Brasilianer
Wigoltingen zog nach 3 Spielen und nur einem Satzverlust souverän ins Endspiel ein. Doch wenn man die Spiele der jungen und sehr stark aufspielenden Spielern von Novo Hamburgo beobachtete, werden die Thurgauer in diesem Final sicherlich mehr zu Beissen haben, dachten sich wohl die rund 600 Zuschauern auf den Tribünen. Denn auch der südamerikanische Gegner hatte erst 2 Sätze abgeben müssen. Es entwickelte sich bereits im ersten Satz eine sehr knappe Angelegenheit. Das Spiel wog zwischen den gegenwärtig wohl besten Teams der Welt bis zum Stand von 8:8 hin und her. Dann war es aber Ueli Rebsamen, welcher Durchgang eins mit einem Servicewinner zum 11:9 für die Schweizer entscheiden konnte. Wer die brasilianischen Faustballer aber kennt, wusste dass hier noch überhaupt nichts entschieden war. So knapp wie Satznummer 1, verlief auch der zweite Spielabschnitt. Erst in der Verlängerung gelang Novo Hamburgo durch einen Leinenfehler der Thurgauer der Satzausgleich. Man konnte meinen, das sei an Spannung kaum zu überbieten. Die beiden Teams lieferten sich ein Weltklasse Duell auf sehr hohem Niveau. Doch noch spannender verlief der 3. Satz. Rebsamen und Heck lieferten sich gegen Ende des Satzes eine wahre Serviceschlacht, mit dem besseren Ende für die Brasilianer. Mit dem knappsten Satzergebnis von 15:14 gingen die Südamerikaner mit 2:1 Sätzen in Führung. Das Momentum lag nun definitiv auf Seiten von Novo Hamburgo. Dies wiederspiegelte sich auch im 4. Spielabschnitt. Der Bann war gebrochen und Wigoltingen konnte nicht mehr auf die Konstanz des Gegners reagieren. Mit 11:8 ging der letzte Durchgang an das junge Team aus Novo Hamburgo, welche sich verdient neue Fistball World Tour Champions nennen dürfen.
Die Enttäuschung bei den Thurgauern direkt nach dem Spiel war riesengross. Schlussendlich muss man aber zugeben, dass der Gegner einfach zu stark war. Nichts desto trotz dürfen die Wigoltinger stolz auf das Erreichte sein und müssen sich nun bereits auf den Beginn der nationalen Meisterschaft am kommenden Wochenende konzentrieren.
weitere Resultate unter:
http://finals.fistball-worldtour.com/
IFA World Tour Finale: 27. & 28. April 2018
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Unsere erste Mannschaft spielt heute um ca. 11 Uhr das erste Spiel an der World Tour (Weltpokal) gegen Vaihingen/Enz. Alle Infos wie Spielplan und Resultate sind auf den folgenden Homepages zu finden. Zudem könne alle Spiele auf dem Center Court im Live-Stream angeschaut werden.
Übersicht/Infos
http://tvv-faustball.de/2018/04/24/ifa-world-tour-finale/
Resultate
http://finals.fistball-worldtour.com
Direkter Link zum Live-Stream
Programm
27.4.18, ca. 11.00 Uhr: Vorrunde Wigoltingen - Vaihingen/Enz
27.4.18, 17.00 Uhr: Qualifikationsrunde
28.4.18, ca. 14.00 Uhr: Halbfinale
28.4.18, 17:30 Uhr: Finale
NLA: Wigoltingen wird erneut Vize-Schweizermeister!
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Der STV Wigoltingen gewinnt nach einem packenden und äusserst hochstehenden Final gegen ein starkes Diepoldsau die Silbermedaille.
Wie bereits in den beiden Jahren zuvor konnte sich der amtierende Schweizermeister auf dem Feld auch in der Halle für das Meisterschaftsfinale qualifizieren. Die Wiederholung des Finals vom letzten Jahr entwickelte sich zu einem sehenswerten Schlagabtausch zwischen den aktuell wohl stärksten Mannschaften der Schweiz, dem Titelverteidiger SVD Diepoldsau und dem STV Wigoltingen. Als Zweiter der Qualifikation wartete im Halbfinal vom Samstag das in der Tabelle punktgleiche Faustball Widnau. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung schaffte das Team von Trainer Raphael Michel mit einem 4:2 Erfolg die angestrebte Qualifikation für den Final vom Sonntag. Und da wartete dann kein geringerer als die bis dahin noch unbesiegten Rheininsler aus Diepoldsau. Diese wurden im Halbfinal gegen die Faustballgemeinschaft aus Elgg-Ettenhausen ihrer Favoritenrolle gerecht und siegten klar mit 4:1.
Wigoltingen dreht einen 0:2 Satzrückstand
Die zuletzt gegen die Widnauer zweimal sieglosen Wigoltinger starteten gut ins Halbfinalspiel vom Samstag. Dank einer sicheren Abwehr und präzisem Aufbau konnten sie mit 3 Punkten zum 8:5 vorlegen. Doch Widnau liess sich davon nicht beirren und drehte den ersten Durchgang mit 6 Punkten in Folge zum 11:8. Zwischenzeitlich mussten sie sogar auf Ihren Angreifer Jan Meier verzichten, welcher beim Stand von 8:7 für Wigoltingen bei einer unglücklichen Blockaktion am Kopf getroffen wurde. Ersetzt wurde Jan Meier durch Routinier Remo Pinchera. Als ob der Ausfall von Jan Meier den St. Gallern neue Kräfte verliehen hätte, begann der zweite Satz wo der erste aufgehört hatte. Widnau nahm nun das Spiel komplett in die Hand. Wigoltingen konnte vor allem am Service zu wenig Druck erzeugen und kassierte nun deutlich mehr Bälle als noch im Satz zuvor. Dementsprechend ging auch der zweite Durchgang mit 11:6 an Widnau. Ein Wechsel bei den Thurgauern von M. Eymann auf Rebsamen sollte die Wende bringen. Rebsamen übernahm fortan den Service und dies mit Erfolg. Die Widnauer hatten sichtlich mehr Mühe diesen zu entschärfen. Beim Stand von 8:8 kam Wigoltingen dank 2 Punkten in Serie zum ersten Satzball in dieser Partie. Mit 11:9 ging der dritte Satz dann schliesslich an den Vizemeister. Nun waren die Thurgauer definitiv im Spiel angekommen. Dies zeigten sie dann auch in den Sätzen 4 bis 6. Nicht nur unter Mithilfe des Gegners, welcher nun deutlich mehr Eigenfehler produzierte, sondern auch die eigene Leistung vermochten sie enorm zu steigern. Nur gerade 7 Punkte überliessen sie Faustball Widnau in den letzten drei Durchgängen und siegten schlussendlich eindrücklich mit 4:2 Sätzen.
Trotz grossem Kampf wieder „nur“ Silber
Gleich zu Beginn zeigte der SVD Diepoldsau warum sie zum meist genannten Favoriten auf den diesjährigen Hallenmeisterschaftstitel gehandelt wurden. Es schien, als würde die Geschichte schnell erzählt werden. Der Titelverteidiger legte los wie die Feuerwehr und ging schnell mit 8:2 in Führung, ehe eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung das Spiel komplett auf den Kopf stellte. Völlig von der Rolle produzierte Diepoldsau im Angriff einen um den anderen Eigenfehler, was Wigoltingen gekonnt ausnutzte und den ersten Durchgang in der Verlängerung mit 12:10 für sich entschied. Ähnliches entwickelte sich im zweiten Spielabschnitt, in welchem die Zuschauer ihren Augen wohl kaum trauten. Wigoltingen hatte das Spiel im Griff und überliess dem Gegner kaum Punkte. Nationalspieler und Spielertrainer Lukas Lässer auf Seiten der Rheininsler verliess im zweiten Satz das Feld und überliess Kapitän Malik Müller die Rolle vorne rechts. Auch diese Rochade der St. Galler brachte die Thurgauer nicht aus dem Konzept. So gewann Wigoltingen auch Satznummer 2 mit 11:7. Mit der Rückkehr von Lässer im dritten Spielabschnitt fand Diepoldsau zur alten Stärke zurück. Es war ein offener Schlagabtausch der beiden Teams. Sehenswerte Abwehraktionen und scharfe Angriffsbälle auf beiden Seiten liessen das Faustballerherz höher schlagen. Den rund 400 angereisten Zuschauern wurde hochstehender Faustball geboten. Mit dem knappen Ergebnis von 11:9 für die St. Galler gelang ihnen der erste Satzgewinn zum 1:2. Wigoltingen hatte nun sichtlich mehr Mühe mit dem variantenreichen und präzisen Spiel des Gegners. Ein Wechsel in der Offensive von Signer auf M. Eymann sollte dem Spiel nochmals einen neuen Impuls verleihen. Doch kommt Diepoldsau erst mal in Fahrt, ist es schwierig zu stoppen. Auch Durchgang 4 musste man klar mit 11:5 dem Gegner überlassen, welche nun den Satzausgleich zum 2:2 bewerkstelligten. Wigoltingen verlangte daraufhin eine erlaubte Pause von 5 Minuten um sich zu sammeln. Der Titelverteidiger liess sich dadurch nicht beeinflussen und spielte weiter gross auf. Es war wohl eines der spektakulärsten Spiele der vergangenen Hallensaison. Zahlreiche Blockaktionen gab es auch in Satznummer 5 zu sehen. Zum Leid der Thurgauer, liessen die Rheininsler nicht nach und kamen mit 11:7 zu einem weiteren Satzerfolg. Mit dem Rücken zur Wand versuchte es Michel nochmals mit einem Spielerwechsel. Signer kehrte aufs Feld zurück und R. Eymann ersetzte Ziereisen in der Defensive. Trotz eines kurzen Aufbäumens der Thurgauer zog Diepoldsau durch und schaffte dank eines 11:7 im sechsten Spielabschnitt die erfolgreiche Titelverteidigung. Die Enttäuschung war den Wigoltinger kurz nach dem Finalspiel gegen Diepoldsau anzusehen. Nichts desto trotz darf man auf die gezeigte Leistung und die Silbermedaille stolz sein. „Diepoldsau war einfach zu stark“, so Teamkapitän Marco Eymann nach dem Spiel.
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